T a n z t h e a t e r B r e m e n | |
Freiraum Museumsquartier Wien |
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Tanzstück
von Urs Dietrich „Der Mund ist ein Weltorgan. Die primäre Form der Weltaneignung ist die Aufnahme von Nahrung in den Mund. Durch ihn nimmt der Organismus Umwelt in sich auf und konstituiert die Beziehung von Welt verschlingendem Subjekt und Welt.“ Bazon Brock Nicht allein der Hunger ist die treibende Kraft zu essen, Appetit nicht nur die mit dem Hunger verbundene Esslust. Appetit heißt auch: auf etwas fliegen, sich darauf stürzen, Appetit haben entspringt dem Wunsch, sich der Welt zu nähern. So strebt der Mensch andauernd nach Einverleibung und oralem Lustgewinn. Im Unterschied zum Hunger ist der Appetit unstillbar. Urs Dietrich beleuchtet in Appetit den alltäglichen Vorgang des essens in seinen unterschiedlichsten Facetten. In assoziativer Weise umkreist er dessen psychologische, kultursoziologische und nahrungsphysiologische Aspekte und fokussiert die lustvollen Leidenschaften ebenso wie die Zwangsrituale und Skurrilitäten. Mit feinem Spürsinn und einer Portion Ironie betrachtet er die Bandbreite der bewussten, vorbewussten und unbewussten Vorstellungen, Bilder, Trugbilder, Halluzinationen, Träume und Phantasien, mit denen Menschen allein oder in Gemeinschaft die Speisen, die Tätigkeiten des Zubereitens, Verzehrens und Verdauens belegen. |
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"APPETIT" am 29.09.05 - 10.00 > 20.00 Uhr Tanzproduktionen des Tanztheater Bremen |